Die Klimakrise betrifft uns alle.
Die Klimakrise betrifft uns alle. Ungeachtet der Ursachen wird ein überhitzter Planet verheerende und dauerhafte Konsequenzen für die gesamte Menschheit haben, aber insbesondere für die Armen und Verletzlichen. Wir müssen rasch reagieren, um künftige Generationen zu schützen und eine gesunde und faire Zukunft für alle zu gewährleisten. Es ist Zeit zu handeln.
Zweifelsohne stellt die Lösung dieser Krise eine gewaltige Herausforderung dar. Die gute Nachricht: Die wissenschaftlichen Belege sind eindeutig, und wir haben die Mittel, um den Wandel herbeizuführen, den wir brauchen.
Die Philanthropie ist einzigartig positioniert, um wirkungsvolle Klimalösungen zu entwickeln, da sie schnell agieren, Risiken eingehen und andere Interessengruppen zum Handeln anregen kann. Leider tragen nach heutigem Stand nicht einmal 2 % der wohltätigen Spenden weltweit zur Lösung der Klimakrise bei.1 Das reicht natürlich nicht aus, um eine Herausforderung dieser Größenordnung zu bewältigen.
Die Climate Leadership Initiative hat vor kurzem einige erfahrene Klima-Philanthropen, darunter Dr. Jonathan Pershing, virtuell zusammengebracht, um ihre Ansätze zu diskutieren, warum das Klima für sie Priorität hat und was sie aus Jahrzehnten der Klima-Philanthropie gelernt haben.
Hier sind vier Erkenntnisse über eine wirkungsvolle Spendentätigkeit, die sie in ihrer jahrzehntelangen Arbeit gewonnen haben:
Setzen Sie alle strategischen Hebel in Bewegung. Es gibt weder ein Patentrezept noch eine einzige Lösung oder Strategie für einen erfolgreichen Klimaschutz. Um zu gewinnen, müssen viele Hebel bewegt und zahlreiche Ansätze verfolgt werden: Finanzierung, technische Hilfe, Basisarbeit, Fürsprache, Kommunikation und mehr. Wir müssen an den zentralen Stellschrauben drehen, um Innovationen voranzutreiben und bewährte Lösungen auszubauen.
Geografie ist wichtig. Nur drei Länder – China, die USA und Indien – verursachen mehr als 50 % der weltweiten Gesamtemissionen, während Südostasien und Afrika ihrem Beispiel nacheifern.2 Die William and Flora Hewlett Foundation, der weltgrößte Umweltförderer, hat bedeutende internationale Programme entwickelt, die in erster Linie auf ein Netzwerk „regionaler Regranting-Organisationen“ zurückgreifen, die über das nötige Fachwissen vor Ort verfügen. Erfolgreiche Strategien beinhalten zum Beispiel das Verständnis, welche Gemeinschaften betroffen sind, welche Art von Regierungsdynamik vorherrscht und vor allem, wie wir eine Stimme schaffen können, die innerhalb der jeweiligen Kultur und etablierten Normen auf Resonanz stößt.
Setzen Sie auf Regranting. Alle Klimainvestoren betonten die Bedeutung der Expertise ortsansässiger und klimaorientierter Stiftungen, die das gesamte Feld der Klimaphilanthropie ergänzen. Diese Stiftungen sind vertrauenswürdige, sachkundige Organisationen mit konkretem Fachwissen, um die Fördermittel an ein Netzwerk von Partnern vor Ort weiterzuleiten und deren effektiven Einsatz zu überwachen. Sie verwalten ein breites Netzwerk von Mittelempfängern, um sicherzustellen, dass die vielfältigen Maßnahmen unterschiedlicher Organisationen auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet sind. Sie ermöglichen es den Klimaförderern auch, ihre Spenden auf regionaler und allgemeiner Strategieebene zu koordinieren, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Dadurch können Überschneidungen mit dem bereits vorhandenen Fachwissen der Programmmitarbeiter vermieden werden. Wir befinden uns gerade an einem entscheidenden Wendepunkt. Wir haben bereits den Grundstein gelegt und starke Institutionen aufgebaut. Wenn wir sie weiter ausdehnen und dabei noch enger zusammenarbeiten, könnte es sogar gelingen, die bislang äußerst problematische Klimaentwicklung umzukehren.
Fallstudie: Ein Beispiel für eine Regranting-Organisation ist die European Climate Foundation (ECF). Die ECF gibt über 80 % ihrer Fördermittel direkt als Zuschüsse weiter, aber ihre Rolle geht weit über die traditionelle Mittelvergabe hinaus – sie prägt die europäische Klimaschutzagenda, entwickelt Innovationen und Strategien für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft, konzipiert und verfolgt ihre eigenen Aktivitäten, wo andere noch nicht aktiv sind und akquiriert neue Gelder für diesen Bereich3.
Die ECF ist nur ein Teil eines ganzen Geflechts regionaler Organisationen, die Fördermittel weiterleiten, Netzwerke bilden und alle auf die Bekämpfung des Klimawandels hinarbeiten. Weitere Beispiele: Energy Foundation (USA), Energy Foundation China, Iniciativa Climatica de Mexico, Institute of Science and Society (Brasilien), ClimateWorks Foundation (global), Tara Foundation (Asien) und die neu gegründete African Climate Foundation.
Geduld und Ausdauer zahlen sich aus. Das Ausmaß und die Komplexität der Herausforderung mögen überwältigend erscheinen, aber Sie können einen sinnvollen Beitrag leisten. Nehmen Sie nur den dramatischen Preisverfall der Solarenergie – dass sie heute kostengünstiger ist als Kohle oder Erdgas verdankt sich zum Teil den gemeinsamen Anstrengungen der Philanthropen über zwei Jahrzehnte. Dadurch entstand ein günstiges Umfeld für die Umsetzung und Einführung einer intelligenten, marktgestaltenden Politik.
Gemeinsam vorwärts
Erfahrene Klimaförderer haben gelernt, ihren Beitrag durch die Zusammenarbeit an fokussierten Strategien mit großer Hebelwirkung zu verstärken. Zum Beispiel hat die koordinierte Philanthropie den Ausstieg aus der Kohlekraft auf den Weg gebracht, die in Paris eingegangenen Verpflichtungen gefördert und mehr als einem Dutzend US-Bundesstaaten und über 200 Städten geholfen, sich 100 % sauberen Energiezielen zu verschreiben oder diese zu erreichen.4 Trotzdem können und müssen wir mehr tun, um sicherzustellen, dass sowohl die Menschen als auch alle anderen Spezies weiterhin auf unserem Planeten überleben und gedeihen können. Nehmen wir diese philanthropische Lernkurve gemeinsam in Angriff.
Wenn Sie dieses Thema näher erörtern möchten, kontaktieren Sie bitte Ihr Team bei J.P. Morgan, das Sie gerne an unsere Philanthropie-Berater weiterleitet.
Über die Climate Leadership Initiative
Die Climate Leadership Initiative (CLI) verbindet Philanthropen mit den Ressourcen, die sie brauchen, um über Generationen hinweg eine gesunde und gerechte Zukunft für alle zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit mit der CLI ermöglicht Philanthropen einen schnellen Start, maßgeschneiderte Orientierungshilfen für wirkungsvolle Lösungen und den Dialog mit unserem Netzwerk von Peers und erstklassigen Klimaexperten. Die CLI wurde von führenden Klima-Philanthropen und Geldgebern gegründet. Sie berät über mögliche Spendenaktivitäten, ohne Ihre Dienste in Rechnung zu stellen, Fördermittel für sich selbst zu sammeln oder Zuschussgelder zusammenzulegen.
1 Roeyer, H., & Ahmad, M. (2020). Key funding trends in climate change mitigation philanthropy, 2020. ClimateWorks Foundation.
2 https://www.ucsusa.org/resources/each-countrys-share-co2-emissions et https://www.climateworks.org/report/achieving-global-climate-goals-by-2050-actionable-opportunities-for-this-decade/
3 https://europeanclimate.org/why-ecf/
4 https://innovation.luskin.ucla.edu/wp-content/uploads/2019/11/100-Clean-Energy-Progress-Report-UCLA-2.pdf