Portfoliobeständigkeit
Fünf Schlüsselstrategien zur Stärkung Ihres Portfolios
Caroline Lewis, Head of Alternatives for OCIO
Anjanie Sriram, Executive Director, Investment Product Specialist, Derivatives
Published April 4, 2025
Was Sie jedoch in der Hand haben, ist sicherzustellen, dass Ihr Anlageportfolio resilient ist und Ihre Vermögensziele unter verschiedenen Wirtschafts- und Marktbedingungen erreichen kann. Und es gibt einen willkommenen Bonus: Dieser Ansatz kann Ihnen helfen, in Zeiten von Marktturbulenzen ruhig zu bleiben.
Portfolioresilienz ist ein einfaches Konzept, aber es bedarf eines durchdachten Ansatzes, um das Versprechen einzulösen.
Abwärtspuffer, Aufwärtspotenzial:
Structured Notes
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Structured Notes, bzw. strukturierte Schuldverschreibungen, haben das Potenzial, an allen drei Fronten erfolgreich zu sein. Gerade in unsicheren Zeiten können sie Klarheit in die Ertragsströme Ihres Portfolios bringen.
Structured Notes gibt es in vielen Varianten. Es handelt sich um maßgeschneiderte Anlagelösungen, die asymmetrische Renditen bieten und eine Kombination aus Abwärtsrisikominderung, Ertragsoptimierung und Marktpartizipation darstellen. Dieses einzigartige Risiko-Ertrags-Profil verbessert die Widerstandsfähigkeit des Portfolios, indem es potenzielle Aufwärtsgewinne ermöglicht und gleichzeitig die Abwärtsrisiken reduziert. Aus diesen Gründen sind wir der Ansicht, dass Structured Notes bei der Zusammenstellung Ihres Portfolios eine Rolle spielen können.
Um die Widerstandsfähigkeit des Portfolios zu erhöhen, bieten Structured Notes:
Minderung des Abwärtsrisikos
Beispielsweise könnte eine Structured Note mit einem „statischen Puffer“ (auf einem vordefinierten Niveau) in Kombination mit einem Kupon eine Absicherung gegen einen Rückgang des S&P 500 um beispielsweise 15% bei Fälligkeit der Note bieten. Andere Structured Notes bieten Potenzial für Aufwärtsgewinne und gleichzeitig eine Minderung des Abwärtsrisikos, wenn die Märkte vor Ablauf der Note steigen.
Optimierter Ertrag
In Kombination mit einem Abwärtspuffer können Structured Notes die Gesamtrendite eines Portfolios erhöhen und somit dessen Widerstandsfähigkeit stärken. Einige Kundinnen und Kunden könnten sich dafür entscheiden, einen Teil ihrer Barbestände oder traditionellen festverzinslichen Wertpapiere in strukturierte Produkte umzuschichten.
Hilfe, investiert zu bleiben
Selbst erfahrenen Marktveteranen fällt es manchmal schwer, in Zeiten von Marktschwankungen die Ruhe zu bewahren. Vielleicht kennen auch Sie dieses Gefühl. Structured Notes sind für viele Kundinnen und Kunden interessant, die ihr Marktrisiko reduzieren, aber nicht vollständig eliminieren möchten. Der Abwärtspuffer und der Kupon können dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen und gleichzeitig – und das ist entscheidend – Ihre Investition auch in Zeiten hoher Marktvolatilität aufrechtzuerhalten.
Natürlich sind Structured Notes kein Allheilmittel. Die Allokation hängt unter anderem von der Risikobereitschaft, den Anlagezielen und dem Zeithorizont ab.
Structured Notes können eingesetzt werden, um zu investieren und investiert zu bleiben
SPX-Index, rollierende Erträge
Die Absicherung in den Kontext gebracht
Bei einer Anlage in eine Note mit einer Laufzeit von 54 Wochen an jedem Tag in den letzten 20 Jahren
hätte eine Anlage in SPX-Note das ursprüngliche Kapital zurückgezahlt
- 93,49% der Zeit mit 15% Schutz (85% statisch oder kontingent)
- 90,97% der Zeit mit 10% Schutz (90% statisch oder kontingent)
Bei einer Anlage in eine 2-jährige SPX-Note an jedem Tag in den letzten 20 Jahren
hätte eine Anlage in SPX-Note das ursprüngliche Kapital zurückgezahlt
- 91,90% der Zeit mit 15% Schutz (85% statisch oder kontingent)
- 90,62% der Zeit mit 10% Schutz (90% statisch oder kontingent)
Seit 2011 hätte eine 2-jährige SPX-Note
das ursprüngliche Kapital zurückgezahlt
- 99,94% der Zeit mit 15% Schutz (85% statisch oder kontingent)
- 99,74% der Zeit mit 10% Schutz (90% statisch oder kontingent)
Erträge optimieren mit alternativen Anlagen:
Private Credit, Infrastruktur, Immobilien
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Auf einer übergeordneten Ebene zielen Anlagestrategien auf Kapitalzuwachs, Erträge oder eine Kombination aus beidem ab. Wenn Kapitalzuwachs schwieriger zu erzielen ist, können Einkommensstrategien besonders attraktiv sein. Durch die Bereitstellung konstanter Cashflows auch in Phasen erhöhter Volatilität können diese Strategien dazu dienen, das angestrebte Einkommen zur Deckung des Lebensunterhalts zu sichern. Sie können auch zur Diversifizierung des Portfolios und damit zur Erhöhung seiner Widerstandsfähigkeit beitragen.
Alternative Anlageklassen (darunter Privat Credit, Infrastruktur und Immobilien) bieten höhere Renditen als viele ihrer Pendants auf dem öffentlichen Markt (einschließlich Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating).
Alternative Anlagen erzielen höhere Renditen als viele vergleichbare Anlagen auf dem öffentlichen Markt
Renditen der Anlageklassen, in Prozent (%)
Private Credit:
Hierbei handelt es sich um Kredite, die von einem Vermögensverwalter (und nicht von einer Bank) an Kreditnehmer aus der Wirtschaft vergeben werden. Der größte Teil der Rendite stammt aus den Kuponzahlungen. Diese Kredite sind auch mit variablen Zinssätzen ausgestattet, die eine potenzielle Absicherung gegen steigende Zinsen und Inflation bieten.
Infrastruktur
stellt eine weitere Quelle für regelmäßige Einkünfte dar. Hier beziehen wir uns auf die traditionelle Infrastruktur (Mautstraßen, Stromnetze, Flughäfen, Strom- und Verkehrsnetze – viele davon sind wesentliche Dienstleistungen) sowie auf neue Arten digitaler Infrastruktur (Rechenzentren, die für künstliche Intelligenz [KI] benötigt werden, und Anlagen, die mit der Energiewende verbunden sind). Während die USA mit einem Anteil von etwa 40% am Weltmarkt der größte Markt für Rechenzentren sind, wächst der Markt für Rechenzentren weltweit.
Immobilien:
Ähnlich wie bei Private Credit stammt der größte Teil der Rendite bei Core-Immobilien aus den Mieteinnahmen. Wir glauben, dass diese Anlageklasse eine solide Einkommensquelle sein kann.
Infrastruktur und Core-Immobilien dienen der Diversifikation und entwickeln sich tendenziell anders als breitere Anlageklassen
Korrelationen zwischen öffentlichen und privaten Märkten, vierteljährliche Erträge
Quelle: Bloomberg, Burgiss, Cliffwater, FTSE, HFRI, MSCI, NCREIF, J.P. Morgan Asset Management. * Core-Immobilien Europa umfasst Kontinentaleuropa. Private Equity und Venture Capital sind zeitgewichtete Erträge von Burgiss. RE – Real Estate (Immobilien). Globale Aktien: MSCI AC World Index. Globale Anleihen: Bloomberg Global Aggregate Index. Globale REITs: FTSE EPRA NAREIT Global REITs Index. Core-Immobilien USA: NCREIF Property Index – Open End Diversified Core Equity (Komponente). Core-Immobilien Europa: MSCI Global Property Fund Index – Continental Europe. Core-Immobilien Asien-Pazifik (APAC): MSCI Global Property Fund Index – Asia-Pacific. Globale Infrastruktur (Infra.): MSCI Global Private Infrastructure Asset Index. US-Direktkredite: Cliffwater Direct Lending Index. Holz: NCREIF Timberland Property Index (USA). Hedgefonds-Indizes stammen von HFRI. Transport: Erträge basieren auf einem Index von J.P. Morgan Asset Management. Alle Korrelationskoeffizienten wurden auf Grundlage der vierteljährlichen Gesamterträge für den Zeitraum vom 30.06.2008 bis 30.09.2024 berechnet. Die Erträge werden in USD ausgewiesen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die aktuelle oder zukünftige Wertentwicklung.
Daten basieren auf Verfügbarkeit zum 28. Februar 2025.
Schutz vor Inflation:
Immobilien und Infrastruktur
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Core-Immobilien und Infrastruktur weisen eine negative Korrelation mit den öffentlichen Märkten, aber eine starke positive Korrelation mit der Inflation auf. Mit anderen Worten: Ihre Renditen steigen mit der Inflation, wodurch sie als Inflationsschutz dienen können. Dies ist ein wichtiges Element der Portfolioresilienz.
Inflationsabsicherungen gewinnen zunehmend an Bedeutung, da neu eingeführte Zölle die Preise zusätzlich in die Höhe treiben könnten. Auch wenn wir nicht mit einem drastischen Inflationsanstieg rechnen, erkennen wir an, dass der Rückgang der Inflation langsamer verläuft – und die Zölle schneller greifen – als wir erwartet hatten.
Wie gelingt es Immobilien- und Infrastrukturstrategien, sich den Auswirkungen der Inflation zu entziehen und dadurch als wirksamer Inflationsschutz für Anlegerinnen und Anleger zu fungieren? Im Kern liegt der Vorteil darin, dass sie steigende Kosten an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben.
Bei Immobilien werden inflationsbedingte Erhöhungen der Betriebskosten in der Regel über Mieterhöhungen an die Mieter weitergegeben. Infrastruktur-Deals beinhalten häufig langfristige Vertragsbedingungen (mit Laufzeiten von bis zu 20 Jahren), die einen gewissen Schutz vor politischen Veränderungen bieten und ermöglichen, Kostensteigerungen wirksam an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben, etwa durch höhere monatliche Versorgungsgebühren oder angepasste Brücken- und Tunnelmauten.
Diversifikation jenseits von Aktien und dem 60/40-Portfolio
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Hedgefonds können ebenfalls zur Portfoliodiversifikation dienen und schneiden oft besonders gut ab, wenn die Marktvolatilität zunimmt. Beide Eigenschaften können dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit eines Portfolios zu stärken.
Selbst nach den jüngsten Marktausverkäufen halten viele unserer Kundinnen und Kunden konzentrierte Positionen – oft konzentrierter, als ihnen vielleicht bewusst ist – in den Tech-Stars, den sogenannten „Magnificent 7“, die seit Anfang 2023 immer noch um etwa das Dreifache gestiegen sind. Diese Kundinnen und Kunden sollten ihre Aktienbestände möglicherweise weiter diversifizieren, und Hedgefonds könnten eine der effektivsten Möglichkeiten zur Umsetzung dieses Ziels sein.
Im aktuellen Umfeld verdeutlicht eine Statistik das Diversifikationspotenzial von Hedgefonds: Ihre negative Korrelation mit einem 60/40-Portfolio (60% Aktien, 40% Anleihen). Mit anderen Worten: Wie die Abbildung unten zeigt, bewegen sich Hedgefonds oft in die entgegengesetzte Richtung, wenn das 60/40-Portfolio in eine Richtung tendiert.
Hedgefonds weisen häufig eine geringe oder negative Korrelation mit einem 60/40-Portfolio auf
Hedgefonds-Korrelation mit einem 60/40 Aktien-Anleihen-Portfolio, monatlich (rollierend über 12 Monate)
Quellen: HFRI, Standard & Poor’s, Bloomberg, FactSet, J.P. Morgan Asset Management.
* Das 60/40-Portfolio setzt sich zu 60% aus dem S&P 500 und zu 40% aus dem Bloomberg U.S. Aggregate zusammen. Hedgefonds werden durch den HFRI Macro dargestellt. Daten basieren auf Verfügbarkeit zum 31. Dezember 2024.
Schutz vor geopolitischen Risiken:
Gold
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Gold: Geopolitische Risiken stellen eine besondere Herausforderung für resiliente Portfolios dar, da sie zu den Risiken gehören, die am schwierigsten zu quantifizieren sind. Wir sind der Ansicht, dass Gold einen gewissen Schutz gegen dieses schwer messbare Risiko bieten kann.
Gold erzielte einen durchschnittlichen positiven Ertrag von 1,8%, wobei der Median-Ertrag in den vier Wochen vor und einschließlich der größten geopolitischen Schocks der letzten 20 Jahre bei 3% lag.1
Obwohl der Goldpreis in den letzten Jahren stark gestiegen ist (um 65% seit Ende 2021 und um 13,5% seit Jahresbeginn), sehen wir zwei Gründe, warum die Goldrally im weiteren Jahresverlauf anhalten könnte. (Konkret rechnen wir mit einem Goldpreis zum Jahresende zwischen 3.100 und 3.200 US-Dollar, was einem Anstieg von rund 14% gegenüber dem aktuellen Niveau entsprechen würde.)
Zum einen erwarten wir eine steigende Nachfrage seitens der Zentralbanken, die derzeit rund 20% ihrer Devisenreserven in Gold halten. Zum anderen dürfte das begrenzte Angebot die Preise in Zukunft stützen. Nach aktuellen Schätzungen belaufen sich die Goldvorkommen, einschließlich der noch unterirdisch vorhandenen Goldreserven, auf insgesamt 244.040 Tonnen des Edelmetalls. Damit könnten gerade einmal etwas mehr als drei olympische Schwimmbecken gefüllt werden.