Langsameres Wachstum, höhere Inflation? Kein Problem

Wichtigste Erkenntnisse:
- Die Aktienmärkte notieren auf Rekordhochs – wir sehen jedoch keine Blase. Die Kapitalströme fließen in Bereiche mit soliden Fundamentaldaten, einer klareren Gewinnvisibilität und langfristiger struktureller Unterstützung.
- Die KI liefert bereits: Unternehmen im gesamten KI-Ökosystem verzeichnen starke Gewinne und echte Margenresilienz – es ist nicht nur ein Hype.
- Strukturierte Produkte können für Beruhigung sorgen: Diese Strategien können Anlegern dabei helfen, investiert zu bleiben, oft mit Abwärtspuffern und einer potenziellen Renditesteigerung.
- Die Infrastrukturnachfrage steigt: Energie, Verteidigung und Rechenzentren ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und bieten potenziellen Zugang zu langfristigem Wachstum, inflationsgeschützten Erträgen sowie Portfoliodiversifizierung.
Langsameres Wachstum, höhere Inflation und anhaltende geopolitische Unsicherheit – und dennoch setzen die Märkte ihre Rally fort.
Der S&P 500 schloss letzte Woche erstmals über der Marke von 6.400 Punkten, obwohl die Daten und Schlagzeilen nicht gerade ein Bild der Stabilität vermittelten. Drei Beispiele:
- Die Zölle sorgen allmählich für Preisauftrieb: Die Verbraucherpreisinflation fiel besser aus als erwartet, der zugrunde liegende Preisdruck liegt jedoch weiterhin deutlich über dem Zielwert der US-Notenbank (Fed). Die Erzeugerpreise stiegen deutlich stärker an, ein Indiz dafür, dass der Druck auf der Angebotsseite durch die Zollbelastung zunimmt.
- Das Beschäftigungswachstum lässt nach: Vergangene Woche stellten weniger Menschen in den USA einen Antrag auf Arbeitslosenunterstützung. Dies deutet darauf hin, dass sich die Unternehmen angesichts der Unsicherheit mit Entlassungen zurückhalten. Gleichzeitig liegt die Zahl der fortlaufenden Anträge – also der Personen, die weiterhin Leistungen beziehen – nahe dem höchsten Stand seit mehreren Jahren, was darauf schließen lässt, dass es nach einer Entlassung immer schwieriger wird, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.
- Ein Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland ist weiterhin mit Fragezeichen verbunden: Das Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin am Wochenende in Alaska beruhigte die Sorgen um eine Eskalation, brachte jedoch keine Einigung hervor. Selenskyj und andere europäische Staats- und Regierungschefs reisten anschließend nach Washington, um weitere Gespräche zu führen.
Das ist genau die Art von Umfeld, die Anleger verunsichern kann; dennoch scheinen viele über den kurzfristigen Lärm hinwegzusehen und sich für die Faktoren zu positionieren, auf die es langfristig am meisten ankommt. Deshalb haben wir in unserem Ausblick zur Jahresmitte betont, wie wichtig es ist, es sich im Unbequemen bequem zu machen.
Basierend auf den Daten, die wir auf unserer Plattform beobachten, haben sich viele unserer Kunden dieser Denkweise angeschlossen. Im Folgenden beleuchten wir drei Trends, die derzeit hervorstechen – und die dazu beitragen könnten, stärkere, resilientere Portfolios aufzubauen.
KI generiert bereits echte Renditen
Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht mehr nur eine zukünftige Wachstumsstory. Unternehmen entlang der gesamten KI-Wertschöpfungskette – von Chipherstellern über Softwareanbieter bis hin zur Infrastruktur für Rechenzentren – verzeichnen überdurchschnittliche Gewinne und heben ihre Prognosen an. Mit Blick auf die Zukunft wird erwartet, dass KI einen positiven Kreislauf in Gang setzt: Eine höhere Produktivität fördert die Margenresilienz und nachhaltige Kapitalinvestitionen.
Diese Überzeugung schlägt sich im Geschäftsverhalten nieder. Die Daten der letzten Woche zeigten, dass das Wachstum der Gewerbe- und Industriekredite in den USA im Jahresvergleich bei über 4% liegt – ein Beleg dafür, dass die Unternehmen weiterhin in langfristige Innovationen investieren, einschließlich KI. Derweil haben nur 16 Unternehmen im S&P 500 in ihren Earnings Calls für das zweite Quartal den Begriff „Rezession“ erwähnt – im ersten Quartal waren es noch 124.
Unseren Kunden ist das nicht entgangen: Wir beobachten, dass die Mittelzuflüsse in Aktien insgesamt über dem Vorjahresniveau liegen, und die Zuflüsse in unsere internen KI-Strategien haben die Gesamtsummen für 2024 bereits überschritten. Darüber hinaus verzeichnet einer unserer direkten Transaktionskanäle in diesem Jahr höhere Kundenzusagen als im gesamten Jahr 2024. Dies gilt vor allem für die Bereiche Technologie, Verteidigung und KI sowie für Secondaries und Buyouts in der Pre-IPO-Phase.
Auch wenn Aktien teuer erscheinen, sehen wir darin also noch keine Blase, denn die Bewertungen beruhen auf einem realen Gewinnwachstum. Da die Berichtssaison für das zweite Quartal fast abgeschlossen ist, werden die Gewinne im S&P 500 voraussichtlich um fast 12% zum Vorjahr steigen, wobei neun von elf Sektoren ein Gewinnwachstum verzeichnen. Die Märkte belohnen Qualität und Umsetzung – aber keinen Hype.
Strukturierte Produkte bieten Schutz und Rendite
Einige Anleger, die vor einem erhöhten Risiko zurückschrecken, haben sich strukturierten Produkten zugewandt, um am Markt investiert zu bleiben und gleichzeitig die Abwärtsrisiken zu steuern. Unsere Daten zeigen, dass sich die Zuflüsse in „Equity-linked Structured Notes“ im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt haben.
Diese Strategien bieten in der Regel ein gezieltes Aktienengagement mit eingebauter Absicherung – z. B. Abwärtspuffern oder definierten Ergebnissen – und gehen über die Laufzeit der Anlage oft mit niedrigen zweistelligen Renditen bzw. Kupons einher.
In einem Umfeld hoher Zinsen und hoher Volatilität sind strukturierte Produkte für Anleger eine wirkungsvolle Möglichkeit, um investiert zu bleiben, die Risiken zu steuern und die Rendite zu steigern – und zwar zu ihren eigenen Bedingungen.
Infrastruktur wird zum wichtigen Portfolioanker
Seit Jahresbeginn sind die Zuflüsse in Infrastrukturstrategien über unsere Plattform bereits 1,5-mal höher als die Gesamtsumme für 2024. Anleger suchen nach Vermögenswerten, die regelmäßige Erträge, Diversifizierung, Inflationsschutz und Zugang zu langfristigen Wachstumsthemen bieten.
Der Anreiz ist struktureller Natur. Infrastrukturanlagen profitieren vom steigenden Energiebedarf für KI, dem weltweiten Vorstoß zur Modernisierung der Stromnetze (wobei Strom die größte Komponente des Sektors darstellt) und steigenden Verteidigungsbudgets, die Investitionen in physische Vermögenswerte und unterstützende Systeme vorantreiben.
Die gleiche Nachfrageentwicklung ist an den öffentlichen Märkten zu beobachten, insbesondere bei Versorgungsunternehmen. Die Gewinne des Sektors dürften in den nächsten fünf Jahren jährlich um 8% wachsen, also etwa doppelt so schnell wie in der Vergangenheit, während die Bewertungen weiterhin mit einem Abschlag gegenüber dem S&P 500 notieren.
Kurz gesagt: Der Rückenwind des Infrastruktursektors beflügelt die Widerstandsfähigkeit sowohl der privaten als auch der öffentlichen Märkte.
Infrastruktur kann einem 60/40-Portfolio Stabilität verleihen
Rollierende 1-Jahres-Rendite, %
Was das für Sie bedeutet
Da sich die Märkte auf Allzeithochs befinden, neigt man instinktiv vielleicht dazu, sich zurückzuhalten. In der Vergangenheit folgten auf neue Höchststände jedoch oft weitere Gewinne – insbesondere, wenn sie wie derzeit auf starken Erträgen und strukturellen Faktoren beruhten.
Wir sehen für Anleger Chancen, ihr Kapital einzusetzen, indem sie sich insbesondere auf Bereiche konzentrieren, in denen der weitere Weg greifbarer erscheint – Chancen, die durch reale Cashflows, klarere Ergebnisse und eine langfristige Nachfrage untermauert werden. Hierzu zählen wir vor allem folgende Bereiche:
- KI-gestützte Produktivität: Die Unternehmen im Zentrum des KI-Ökosystems erzielen hohe Gewinne, stabile Margen und ein langfristiges Wachstumspotenzial.
- Strukturierte Aktienstrategien: Strategien, die zur Steuerung der Abwärtsrisiken beitragen, können es Kunden ermöglichen, investiert zu bleiben.
- Infrastruktur: Sektoren mit Bezug zu Energie, digitaler Infrastruktur und Verteidigung bieten potenziell inflationsgeschützte Erträge, Diversifizierung und politisch unterstütztes Wachstum.
Ihr Team bei J.P. Morgan steht bereit, um zu erläutern, was dies für Ihren nächsten Schritt bedeuten könnte.
Allzeithochs führen tendenziell zu weiteren Allzeithochs
Durchschnittliche zukünftige Renditen des S&P 500: Investition auf Allzeithochs vs. Nicht-Allzeithochs, 1970–heute
dem Durchschnitt der rollierenden zukünftigen Renditen, die ab jedem neuen Rekordhoch des S&P 500 für die folgenden 3-Monats-, 6-Monats-, 12-Monats- und 24-Monats-Zeiträume berechnet werden. „Investition auf Nicht-Allzeithochs“ entspricht dem Durchschnitt der rollierenden zukünftigen Renditen über dieselben Zeiträume ab Tagen, an denen der S&P 500 keinen neuen Höchststand erreicht hatte.
RISIKOASPEKTE
Wir halten die hierin enthaltenen Informationen für verlässlich, bieten jedoch keinerlei Gewähr für ihre Richtigkeit und Vollständigkeit. Die in diesem Dokument zum Ausdruck gebrachten Ansichten, Schätzungen, Anlagestrategien und Anlagemeinungen basieren auf den aktuellen Marktbedingungen. Sie stellen unsere persönliche Einschätzung dar und können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern.
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- Die Preise und Erträge sind beispielhafter Natur, da sie sich je nach Marktbedingungen ändern können.
- Für alle Strategien existieren weitere Risikoaspekte.
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