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*Global Finance Magazine, 2021
Key takeaways:
- Die zollbedingten Schwankungen bei US-Aktien, Anleihen und dem Dollar deuten darauf hin, dass das weltweite Vertrauen in US-Vermögenswerte schwindet.
- Trotz einiger Lockerungen sind die US-Zölle weiterhin auf dem höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg, was Verbraucher und Unternehmen angesichts der politischen Unsicherheit bereits dazu veranlasst, ihr Verhalten zu ändern.
- Die Volatilität unterstreicht die Bedeutung einer globalen Diversifizierung. Anleger sollten eine internationale Ausweitung ihrer Portfolios und eine Währungsdiversifizierung in Erwägung ziehen, zumal viele von ihnen deutliche Übergewichtungen in den USA aufweisen.
- Auch wenn die Versuchung groß ist, dem Verkaufsimpuls nachzugeben, ist es oft am besten, an Ihrer Anlagestrategie festzuhalten. Die Geschichte zeigt, dass Markt-Timing die langfristigen Erträge erheblich beeinflussen kann.
Die jüngsten Zollturbulenzen haben an den Märkten eine regelrechte Achterbahnfahrt ausgelöst. Die abrupte Aussetzung (einiger) der US-Zölle führte bei US-amerikanischen Aktien, Anleihen und dem Dollar zu historischen Bewegungen, die sowohl euphorische als auch beunruhigende Ausmaße annahmen und die Anleger ratlos zurückließen.
Der eigentliche Schock war die Dimension der Marktbewegungen. Globale Aktien taumelten am Rande eines Bärenmarkts, bevor sie sich wieder fingen, und der S&P 500 schlug drei Tage in Folge um 6% oder mehr in beide Richtungen aus. US-Staatsanleihen erlebten ihren stärksten wöchentlichen Rückgang seit über 20 Jahren, wobei die Renditen zehnjähriger Anleihen um etwa 50 Basispunkte stiegen, während der US-Dollar seinen viertgrößten wöchentlichen Verlust seit der globalen Finanzkrise verzeichnete. Inmitten des Chaos zog der Goldpreis an und erreichte neue Rekordhochs.
Für Anleger waren die synchronen Bewegungen – insbesondere die Kurseinbrüche – ein Weckruf, Obwohl die Sonderzölle teilweise gelockert wurden, ist das Vertrauen erschüttert und das Endergebnis weiterhin fraglich. Die länderspezifischen Zölle sind derzeit ausgesetzt und bestimmte Abgaben auf Elektronikprodukte sind vorübergehend aufgehoben, der Universalzoll von 10% bleibt jedoch bestehen. Derweil ist China nach einem einwöchigen Schlagabtausch mit US-Zöllen von sage und schreibe 145% konfrontiert.
Angesichts der enormen Unsicherheit in Bezug auf die US-Politik konzentrierte sich die Nervosität der Märkte auf US-Vermögenswerte, was zu einer Neubewertung der Anlagestrategien führte. Hier sind die drei Signale, die wir aus den Zollturbulenzen der letzten Woche mitgenommen haben.
1. Das Chaos lässt auf ein mangelndes Vertrauen schließen
Obwohl Präsident Trump einige der geplanten Zölle vorerst ausgesetzt hat, ist die Unsicherheit groß: Was ist das ultimative Ziel des Weißen Hauses? Können Zolleinnahmen das Defizit von 6 Bio. US-Dollar tatsächlich ausgleichen? Wird die Unsicherheit die Investitionen in den USA ausbremsen? Können die Verbraucher den Schock abfedern? Sind Investitionen in Künstliche Intelligenz angesichts steigender Technologiekosten noch rentabel?
Unterdessen liegen die Zölle weiterhin auf dem höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg.
Trotz einiger Lockerungen ist der US-Zollsatz auf dem höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg
Durchschnittlicher Zollsatz auf alle US-Importe, in %
Nach dem „Tag der Befreiung“ sind US-Vermögenswerte im Gleichschritt gesunken
Marktreaktion seit der Zollankündigung am „Tag der Befreiung“ (2. April 2025)
Diesbezüglich gerät bei multinationalen Konzernen und CEOs einiges in Bewegung. Bevor die Zölle der letzten Woche in Kraft traten, ließ Apple noch schnell 1,5 Millionen iPhones aus Indien und China liefern, während Amazon Bestellungen aus Asien stornierte. Mit Beginn der Berichtssaison für das erste Quartal ziehen immer mehr Unternehmen ihre Ausblicke zurück und begründen dies mit Prognoseschwierigkeiten. Delta Airlines hat seinen Ausblick sogar vollständig widerrufen. Die Auswirkungen dieser Unsicherheit sind bereits deutlich erkennbar: In 25 der letzten 26 Wochen haben mehr Wall-Street-Analysten ihre Gewinnprognosen für den S&P 500 gesenkt als angehoben. Das ist die längste Serie seit Anfang 2023. Unseren groben Schätzungen zufolge könnte der aktuelle effektive Zollsatz im hohen Zehnprozentbereich das erwartete Wirtschaftswachstum und das Gewinnwachstum des S&P 500 in diesem Jahr ernsthaft beeinträchtigen.
2. Globale Diversifizierung erscheint noch bedeutender
Das angeschlagene Vertrauen lässt sich an den jüngsten Mittelflüssen ablesen. Während inländische US-Investoren US-Aktien kauften, haben ausländische Investoren US-Aktien in einem Rekordtempo abgestoßen, das sogar die Corona-Krise übertraf. Es betrifft auch nicht nur Aktien: Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen stiegen letzte Woche um 50 Basispunkte, während die Renditen deutscher Bundesanleihen unverändert blieben. Die beiden Anleihenmärkte bewegen sich in der Regel im Gleichschritt, und die vergangene Woche markierte die größte Divergenz seit dem Fall der Berliner Mauer.
Das ist eine bedeutende Entwicklung, wenn man die Sonderstellung der USA in den letzten zehn Jahren bedenkt, als die meisten Anleger für eine beständige Outperformance nur auf die US-Auftragseingänge schauen mussten. Auch wenn ein paar Wochen noch keinen neuen Trend bestätigen, deutet die Volatilität darauf hin, dass globale Anleger die Bedeutung einer weltweiten Diversifizierung erkennen.
Wenn Sie wie viele andere Anleger in den letzten Jahren eine starke US-Gewichtung aufgebaut haben, sollten Sie erwägen, Ihre Anlagen auf verschiedene Regionen auszuweiten und eine Währungsabsicherung in Betracht zu ziehen, um Ihr Engagement in US-Vermögenswerten und dem Dollar auszugleichen. In Europa und Japan sind positive Kräfte entstanden und es besteht die Möglichkeit, Qualitätsunternehmen zu erwerben, die im Zuge des Ausverkaufs mit einem Abschlag gehandelt werden. Wenn der US-Dollar nicht Ihre Heimatwährung ist, gewinnen Währungsüberlegungen an Bedeutung, da der Dollar unter Druck gerät.
Bei der Diversifizierung lässt sich nicht alles auf einmal erreichen. Überlegen Sie, wie Sie Ihr „zusätzliches Pfund oder Ihren zusätzlichen Euro“ in Zukunft verwenden würden. Wir halten es für sinnvoll, diese zusätzlichen Investitionen international auszurichten, anstatt bereits vorhandene Übergewichtungen in den USA weiter zu erhöhen.
3. Market Timing ist ein riskantes Spiel
Der schwierige Jahresauftakt lässt sich nicht beschönigen. Der S&P 500 liegt immer noch mehr als 10% unter seinem Höchststand vom Januar, obwohl ihn einige Zollerleichterungen vom Rande eines Bärenmarktes zurückgeholt haben. Zwar gibt es für das aktuelle Umfeld keinen eindeutigen historischen Präzedenzfall, aus früheren Ausverkäufen können dennoch wertvolle Lehren gezogen werden.
Bärenmärkte verlaufen nicht alle einheitlich; sie unterscheiden sich nach Ursache, Größenordnung und Geschwindigkeit der Erholung. Strukturelle Bärenmärkte entstehen in der Regel durch Finanzblasen, zyklische Bärenmärkte durch Konjunkturzyklen und ereignisbedingte Bärenmärkte durch plötzliche Schocks. Bisher scheint der aktuelle Ausverkauf „ereignisbedingt“ zu sein, ausgelöst durch den „Tag der Befreiung“ und die damit verbundene selbstverschuldete Marktpanik. Das heißt allerdings nicht, dass er sich nicht zu einem zyklischen Bärenmarkt entwickeln könnte, wenn die Wachstumsängste zunehmen. Die Risiken einer Rezession werden in letzter Zeit immer mehr zum Thema, sowohl bei Wall-Street-Ökonomen und politischen Experten als auch bei Talkshow-Moderatoren und sogar den Pendlern in der U-Bahn.
Eine Geschichte der US-Bärenmärkte
Bärenmärkte und Erholungen im S&P 500 Index seit 1929, kategorisiert nach Typ des Bärenmarkts
Der S&P hält sich weiter über seinen Höchstständen von 2022
Stand des S&P 500 Index
Auch wenn es an den Aktienmärkten zu weiteren Turbulenzen kommen könnte, glauben wir nicht, dass ein Ausstieg die Lösung wäre – die Vergangenheit zeigt vielmehr, dass der Versuch, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, riskant ist. Tage mit hohen Aktienverlusten liegen häufig nahe an Tagen mit hohen Kursgewinnen. In den letzten 20 Jahren ereigneten sich sieben der zehn besten Markttage innerhalb von 15 Tagen nach den zehn schlechtesten. Zum Beispiel fiel der S&P 500 unmittelbar nach dem „Tag der Befreiung“ an zwei aufeinanderfolgenden Tagen um über 5%, legte am darauffolgenden Mittwoch jedoch um 9,5% zu. Laut unseren langfristigen Kapitalmarktannahmen (LTCMAs) entspricht das Verpassen dieses Gewinns dem Verpassen von Aktienerträgen über einen Zeitraum von 1,5 Jahren.
In Zeiten wie diesen ist es für Anleger vielleicht am wichtigsten, ihren Plan zu überdenken. Für einen effektiven Portfolioaufbau ist es entscheidend, Ihre Ziele zu verstehen und den Anlageerfolg zu definieren. Für diejenigen, die angesichts der Volatilität konkrete Maßnahmen ergreifen möchten, sind strukturierte Schuldverschreibungen mit Abwärtsschutz, Gold, Investment-Grade-Anleihen und Hedgefonds unserer Ansicht nach sinnvolle Optionen.
Unser Team steht Ihnen zur Seite, um Sie durch die kurzfristige Marktvolatilität zu begleiten und gleichzeitig Ihren langfristigen Erfolg im Auge zu behalten.
Indexdefinitionen
- U.S. Dollar Index (DXY): Der DXY ist ein Index für den Wert des US-Dollars im Verhältnis zu einem Korb ausländischer Währungen, der oft als Währungskorb der US-Handelspartner bezeichnet wird.
- S&P 500 Index: Der Standard and Poor's 500, oder einfach der S&P 500, ist ein Aktienmarktindex, der die Wertentwicklung von 500 führenden Unternehmen abbildet, die an Börsen in den USA notiert sind.
RISIKOASPEKTE
Wir halten die hierin enthaltenen Informationen für verlässlich, bieten jedoch keinerlei Gewähr für ihre Richtigkeit und Vollständigkeit. Die in diesem Dokument zum Ausdruck gebrachten Ansichten, Schätzungen, Anlagestrategien und Anlagemeinungen basieren auf den aktuellen Marktbedingungen. Sie stellen unsere persönliche Einschätzung dar und können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern.
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- Rohstoffanlagen können eine größere Volatilität aufweisen als Anlagen in traditionelle Wertpapiere. Der Wert von Rohstoffen kann durch Veränderungen der allgemeinen Marktbewegungen, die Volatilität von Rohstoffindizes, Zinsänderungen oder Faktoren, die sich auf eine bestimmte Branche oder einen bestimmten Rohstoff auswirken, wie Dürre, Überschwemmungen, Wetterbedingungen, Tierseuchen, Embargos, Zölle und internationale wirtschaftliche, politische und regulatorische Entwicklungen, beeinflusst werden. In Rohstoffe zu investieren, bietet die Chance auf höhere Erträge, birgt aber auch ein höheres Verlustrisiko.
- Inhaber ausländischer Wertpapiere sind möglicherweise Devisen-, Währungs- oder Wechselkursrisiken ausgesetzt, da die Wechselkurse zwischen der Auslandswährung einer Anlage und der Inlandswährung des Investors schwanken. Umgekehrt ist es auch möglich, dass der Investor von günstigen Wechselkursschwankungen profitiert.
- Die Anlage in festverzinslichen Produkten unterliegt bestimmten Risiken, darunter dem Zins-, Kredit- und Inflationsrisiko, dem Risiko einer vorzeitigen Tilgung sowie dem Vorauszahlungs- und dem Reinvestitionsrisiko. Eine Beschreibung der mit festverzinslichen Wertpapieren verbundenen Risiken finden Sie in den Ihnen bei der Kontoeröffnung zur Verfügung gestellten Basisinformation über Wertpapiere und Finanzderivate.
- Investitionen in alternative Anlagestrategien sind spekulativ. Sie bergen häufig ein höheres Risiko als herkömmliche Anlagen. Hierzu gehören begrenzte Liquidität und eingeschränkte Transparenz sowie andere Faktoren. Solche Strategien sollten nur von erfahrenen Anlegerinnen und Anlegern in Betracht gezogen werden, die finanziell in der Lage sind, den vollständigen oder teilweisen Verlust der Vermögenswerte zu verkraften.